Grillnetz
Diese Seiten sollte man besucht haben...
Ein Grill vom Fachhändler, Baumarkt oder Schnäpchenmarkt ist meist die erste Wahl. Wer jedoch auf etwas eigenem, ganz individuellem Grill grillen möchte kommt kaum um einen Eigenbau herum. Dabei kann es von der Planung bis zum ersten Anfeuern mitunter lange dauen. Wochen und Monate gehen schnell vorbei, wenn man neben Arbeit und Familie nur gelegentlich am Wochenende zum Basteln kommt.
Hier mal eine kleine Agenda, wie es bei meinem Projekt 2 - Codename "Rosi" abgelaufen ist:
5. Test und Feintuning
6. Finale mit Deko
Planung
Offset vs. Reverseflow? UDS oder Kugel? Schon die Auswahl was es für ein Grill es werden soll, kann einem Kopfzerbrechen bereiten. Ich habe mich für den klassischen Smoker (Offset) entschieden, wollte aber auch zusätzlich einen Räucherturm (auch zum Warmhalten). Also Zettel und Stift in die Hand und eine Skizze gezeichnet. Dann kann man sich auch besser die Ausmaße vorstellen. Diese muss nicht schön sein, aber ohne Plan wird es nix. Anhand der Skizze hat man auch schon einen ungefähren Materialplan, also quasi eine erste Einkaufsliste.
Aus der Skizze kann man eine erste, ungefähre Liste mit benötigtem Material erstellen:
Später kommen dann noch diverse Eisenkleinteile für Griffe, Ablage, Klappen, Belüftung, Gegengewichte oder Feuerrost dazu...
Auf geht's zur Materialbeschaffung....
Materialbeschaffung
Anlaufstellen sind Metallhändler, Schrottplätze, größere Baustellen oder Kiesgruben und Steinbrüche. Also alles was mit größeren Eisenteilen bzw. Rohren zu tun hat. Diese einfach mal Googeln oder die gelben Seiten umgraben. Geheimtipp und Lösung der Rohrproblematik war ein Brunnenbauer in der Nähe. Die haben Rohre in allen Durchmessern und Wandstärken. Und der Preis ist meist auch günstiger als beim Metallhändler, weil man man oft Mindestlängen abnehmen muss (meist 6m), was die Sache recht teuer macht und man für die größten Teile zusammen nur ca. 3,5m Rohr benötigt. Auf dem Schrott kann man kleinere Teile für günstig Geld besorgen. Große, dicke Rohre sind meist Mangelwahre auf dem Schrottplatz oder aber unter der Last und dem Kran verformt. 8mm lassen sich nicht so leicht wieder gerade bzw. rund biegen...wenn man es genau nimmt eigentlich gar nicht ohne schweres Gerät.
Was nun auch die Frage nach den benötigtem Werkzeug eröffnet:
Diese ersten Teile machen bis hierher den größten Rechnungsposten. Teile mit Plasmaschneider bearbeiten, gelaserte Dackel und Flachstahl auf die Deckel schweißen wurde bereits (alles nicht von mir) erledigt. 1 Tag arbeit für den Metallbauer. Kosten: 420€ - Angesichts des Preises eines fertigen 20" Chuckwagons von 3500€ - 4500€ verschmerzbar.
Nun kann der Rohbau losgehen...
Rohbau
Weil ich leider keinen Plasmaschneider habe und die Öffnung bzw. Verbindung von Garraum (der ab jetzt Pit heißt)
und Turm etwas fummelig ist, hat das bereits der Metallbauer erledigt. Dies spart zwar einen Haufen Arbeit, aber
nun müssen ja noch irgendwie die Füße drunter. Doch die Räder, Füße und Achse müssen erst einmal gebaut werden.
Hier ist wieder etwas handwerkliches Geschick gefragt. Wer Zugriff auf eine entsprechend ausgestattete Werkstatt
hat oder einen Metallschrauber zum Freund hat ist hier im Vorteil.
40mm Flachstahl kreisrund walzen...
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Schönheitskorrektur am "Radreifen" mit Hammer, Flex und Schweißgerät
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"Speichen" in den Radreifen schweißen.
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Das fertige Rad auf der massiven 3/4" Achsel fixieren.
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Achsenden abflexen & verschweißen, Laufgehäuse über die Achse (Rohr im Rohr).
Die Räder sind also fest mit der Achse verschweißt, diese sitzt aber passgenau in einem Rohr.
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Die Füße der Räder wurden mit einer 40 Tonnenpresse an einem Ende etwas zusammengedrückt
damit diese sich auf die Achse schweißen lassen.
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Behelfsweise muss der Smoker auf dem Kopf stehen.
Dafür wurde aus je 2 dicken OSB Platten eine Unterkonstruktion gebaut.
Überlappung der SFB und Pit 1/3 (also max. ca. 16cm)
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Nachdem wer Winkel für die untere Ablage dran ist hat der Grill schon ordentlich Stabilität.
Die OSB Platten abbauen und in Deckung gehen wenn er umfällt. Dann steht er zum ersten mal
auf eigenen Beinen...
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Nun kann man erkennen wie es mal aussehen soll. Fertig zum Transport und Weiterbauen...
Dieser Zwischenschritt fällt bei den meisten wahrscheinlich weg, aber leider stand der Rohbausmoker nicht bei mir, doch nun zieht er um. Leider zu schwer und zu groß für einen kleinen PKW-Hänger. Also Spedition anrufen und LKW-Kran organisieren. Am günstigsten war ein Bauhandel im Ort. Alternativ fährt auch jeder gescheite Baumarkt solche Lieferungen von A nach B. Kostenpunkt für Transport (ca. 10km) und 2x Kranhub für Auf -und Abladen waren ca. 40€.
Neue gelaserte Deckelhalter aus 8mm Stahl. CAD Zeichnung von einer befreundeten
Architektenzeichnerin am PC machen lassen (bin dran gescheitert).
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Macht es dem Metallbauer leichter. USB Stick mit DXF-Datei und schon rennt der Lasertisch los.
Spart somit auch Geld - Kostenpunkt 20€.
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An dem Punkt hat leider das alte Schweißgerät aufgegeben. Der Eisenkern ist bei der Dauerlast zu heiß geworden. Versuche den Thermoschalter zu "überreden" halfen nur bedingt. Kurz drauf konnte man den Strom riechen. Zwangsbeatmung mit Frischluft vom Kompressor brachte auch nur kurz Besserung. Das Ende ist nah...Zwangspause! Also noch ein neues Schweißgerät mit ins Budget einplanen.
Habe mich dann für dieses kleine Kraftpaket entschieden und es nicht bereut.
Da Grillen derzeit in aller Munde ist gibt es auch eine Vielzhl an Seiten im Internet. Jeder hat die ultimative Grillseite mit ALLEN Tipps und Anleitungen. Vom Flachgrillen bis zum 5-sterne BBQ. Jeder hat die besten Rezepte und weiß welches Fleisch das Beste ist und wo man es kaufen kann...
Ich will das Rad nicht neu erfinden! Jede Homepage zum Thema Grillen hat (meistens) ihre Daseinsberechtigung. Welche Grillseiten ich dennoch immer wieder gern besuche findest Du unter "Grillnetz". Auf meiner Seite gibt es nur Sachen, die ich selber ausprobiert oder gemacht habe. Echtes, ehrliches Grillen und Smoken für Männer und Genießer. Ebenso meine Bauanleitung(en) für Grillhandwerker.